In meinem Bereich ANGSTFREI LEBEN beschreibe ich, dass sich die ANGST letztendlich immer vor andere Gefühle schiebt, die wir nicht haben (fühlen) wollen, ablehnen, wegdrücken und somit nicht zulassen, sie in irgendeiner Form (zumindest kurzfristig) auszuleben. Die Angst ist also die letzte Instanz unseres Energiesystems (Körper/Geist/Seele), die uns aufzeigt, dass nicht angenommene Anteile in uns selbst mehr Aufmerksamkeit und Akzeptanz bedürfen.
Welche anderen Gefühle/ Anteile sind nun damit gemeint?
Warum haben wir diese denn nicht ausgelebt oder zumindest zugelassen?
Und welche Auswirkungen hat dies bis heute für uns zur Folge?
Dazu möchte ich daran erinnern, dass wir alle von klein auf ähnlich gelernt haben, Gefühle zu bewerten und uns entsprechend zu verhalten.
Es gab entweder gute oder schlechte Gefühle:
die guten wie zB. Freude, Zufriedenheit, Begeisterung usw. wurden gern gesehen, akzeptiert und gefördert.
Mißmut, Traurigkeit, Genervtheit oder Zorn hingegen wurden meißtens recht schnell unterbunden.
Dazu kommt noch, dass wir üblicherweise gelobt und geliebt wurden, wenn wir lieb, leise oder fleißig waren, hingegen bei Unartigkeit, Faulheit, schlechten Noten oder Ärger kritisiert oder gar abgelehnt, ignoriert oder missachtet wurden.
Und mal ehrlich: wer von uns reagiert schon amüsiert oder gelassen, wenn sich ein Kind mit Wutausbruch beim Einkaufen im Laden schreiend auf dem Boden wälzt?! Oder wem würde schon einfallen, das Kind, wenn es nachts aufwacht und sagt, dass es Angst hat, zu fragen, wie genau sich die Angst anfühlt, wo sie sich zB. im Körper wie zeigt und was es dann damit machen kann? Ebenso mit der Wut oder anderen nicht geduldeten Gefühlen. Stattdessen wird es im besten Fall getröstet (was selbstverständlich schön und sinnvoll ist), aber ihm wird auch gleichzeitig gesagt, dass es keine Angst haben braucht usw. Das Kind speichert diese Interaktion dann ab, als "ich bin nicht ok., wenn ich Angst habe", oder "ich werde nicht geliebt, wenn ich wütend bin". Ein gutes Beispiel für einen Glaubenssatz. Robert Betz beschreibt es in seinen Vorträgen sehr einleuchtend, was ich als Schattenanteile widergebe: wir haben gelernt, Gefühle wie Angst und Wut runter zu schlucken, behalten diese Strategie bei und lehnen diese Anteile auch als Erwachsene noch an uns ab.
Bis heute wird (oftmals) direkt ein Taschentuch gereicht, oder beschämt weggesehen, wenn jemand weinen muss, sofern der Grund dafür nicht ersichtlich ist, oder es nicht in die Situation passt, anstatt zu fragen, warum die Person traurig ist und sie zu ermutigen, die Trauer zuzulassen.
Es geht aber nicht darum, unseren Eltern/Familie/Lehrern oder wer auch immer uns aufgezogen/beeinflusst/geprägt hat, Schuldzuweisungen zu machen, sondern um ein besseres Verständnis, vor allem für uns selbst.
Dies sind nun ein paar Beispiele dafür, wie wir ab der frühesten Kindheit konditioniert wurden, uns angepasst oder irgendwann auch rebelliert haben.
Wie wir uns am besten verhalten müssen, um ein gelingendes Leben zu führen, nicht anzuecken oder erfolgreich zu sein, wurde uns also wie ein Computerprogramm eingegeben. Noch lange bevor wir selbst in der Lage waren, darüber nachzudenken, oder es für gut oder schlecht zu befinden. Oft von Personen, die es gut mit uns meinten, es aber selbst nicht besser wussten und konnten. Wir haben förmlich die Gedanken von anderen (Familie/Kultur/Gesellschaft...) recycelt und abgespeichert, und sind so in unser weiteres Leben gestartet.
Unbewusst läuft dann dieses innere Programm von Vorstellungen, wie etwas sein müsste, was man selbst oder andere tun sollten, also das Programm von übernommenen Glaubenssätzen, in einer Dauerwiederholungsschleife ab und manifestiert sich in tiefsten inneren Überzeugungen und der eigenen Wahrnehmung.
Bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir merken, dass unser Programm (wir selbst/ unser Unterbewusstsein) ein update benötigt. Weil wir mit unseren Strategien oder vorgefertigten Meinungen an Grenzen stoßen. Unsere Glaubenssätze wirken wie ein Filter, durch den wir die Wahrheit/ Wirklichkeit sehen.
Selbst wenn wir es lange Zeit nicht wahrnehmen wollen, wird uns meißt liebevoll, dann deutlicher oder sehr krass aufgezeigt, wenn wir unseren Lebensweg mehr nach den Vorstellungen anderer ausgerichtet haben und nicht überprüfen, ob es mit unseren Wünschen und Visionen von unserem eigenen Weg übereinstimmt.
Das Leben (das Universum/ Gott), was oder wer auch immer, präsentiert uns in Form von Mitmenschen, Situationen, Beschwerden oder Krankheiten, worauf wir unseren Fokus richten sollten. Was zB. Veränderung bedarf, oder nicht länger hingenommen werden sollte. Vor allem aber, was nicht UNSERER EIGENEN WAHRHEIT entspricht. Und von außen betrachtet finden wir in allem logische und sinnige Erklärungen und Rückschlüsse dafür, wie und wann wir diese eigene Wahrheit übergangen oder missachtet haben. Ob aus Rücksicht, Loyalitätsgründen, Erwartungen an uns selbst odere andere...
Ein Überprüfen und update unserer Einstellung, Haltung und Sicht auf die Dinge sind deshalb immer wieder dringend notwendig.
Nun aber zurück zu unseren nicht angenommenen verdrängten Anteilen und Gefühlen:
Auch wenn wir als Kind beigebracht bekamen, dass wir Gefühle wie zB. Ärger, Wut oder Zorn besser runterschlucken als rauslassen sollten, waren und sind diese Wesensanteile jedoch da und haben ihre Berechtigung. Gäbe es keinen Grund dafür, zB. traurig, ängstlich oder beschämt zu sein, dann wären wir es einfach nicht gewesen. Und selbst ausgesprochen positiv eingestellte oder ausgeglichene Menschen sind von Zeit zu Zeit mal genervt, überfordert oder neidisch auf jemanden oder etwas.
UND wir alle haben DAS ALLES IN UNS. Es gibt niemanden mit ausschließlich (sogenannten) guten Seiten, denn dann wären wir nicht komplett.
Es ist wie mit YIN und YANG: das Eine existiert nicht ohne das Andere. Es gibt keinen Tag ohne Nacht, kein warm ohne kalt und in unserer Wahrnehmung kein "gut" ohne "schlecht"...
Nur weil wir unsere Schattenseiten nicht akzeptieren, sehen oder leben wollen, heißt das nicht, dass es sie nicht gibt. Viel schlimmer noch, je mehr wir sie ablehnen und unterdrücken, desto mehr werden sie sich irgendwann unerwartet und unangemessen Bahn brechen.
Sollte auch das noch weggedrückt werden, kommt am Ende die Angst. Angst vor dem Scheitern/ nicht (gut) genug zu sein/ abgelehnt, verlassen zu werden/ etwas nicht zu schaffen uvm.
Dann kommt das Gefühl der Enge, weil Angst uns eng werden lässt, Ohnmacht oder Panik.
Soviel als Erklärung und zum besseren Verständnis.
Was aber können wir jetzt damit für uns erreichen, verbessern und wie tatsächlich unsere Schattenseiten integrieren und in angemessener Weise in unserem Alltag bewusst ERLEBEN?
Die erste Voraussetzung dafür ist, in die absolute Ehrlichkeit mit sich selbst zu gehen und die volle Eigenverantwortung für alles was gerade IST, zu übernehmen.
Es wird niemand kommen, der ein schlechtes Gefühl in uns verwandeln wird, oder einen Glaubenssatz aus uns heraus holt. Das ist schlichtweg nicht möglich, und ausschließlich wir selbst sind dazu in der Lage.
Wenn wir zB. hoffen, daß sich eine Person, die uns in unserer frühen Kindheit einmal verletzt, gedemütigt oder in irgendeiner Form missbraucht hat, bei uns entschuldigt oder Reue zeigt, für das was sie uns angetan hat, dann denken wir vielleicht, unser Problem würde sich damit auflösen und wir würden uns endlich besser fühlen.
Diese Form von Wiedergutmachung gibt es nicht, solange wir nicht selbst bereit sind, der dadurch entstandenen eigenen Prägung und unserer Muster bewusst zu werden, die auch trotz einer Entschuldigung dieselben bleiben. Wir sind durch die Entschuldigung vielleicht kurzfristig erleichtert und haben ein Hochgefühl, was aber leider nicht langfristig etwas IN UNS verändert. Nach einiger Zeit wundern wir uns dann, warum wir uns in bestimmten Situationen wieder oder immer noch so schlecht wie vorher fühlen.
Es ist Trugschluss, daß sich im Innern automatisch etwas verändert/ verbessert, sobald im Außen etwas gewünschtes eintritt.
Um unserer Prägung und unseren Mustern, die meißtens unbewusst ablaufen, auf die Schliche zu kommen, möchte ich ein paar Beispiele von negativen/ schädigenden Glaubenssätzen widergeben:
-ich bin nicht wichtig
-ich bin nicht gut genug
-ich falle zur Last
-ich muss mich anstrengen, stark, perfekt sein
-ich muss mich anpassen
-im Leben wird dir nichts geschenkt
-Männer (Frauen) sind gefährlich
-die Welt ist schlecht
Kommt dir einer, mehrere oder ähnliche davon bekannt vor?
Und wie fühlt sich das für Dich an, Dich ständig (dein Leben lang) unterordnen, behaupten, schützen etc. zu müssen?
Wenn du also eine oder mehrere tiefste Überzeugungen (an)erkennen kannst, bist du einen weiteren wichtigen Schritt voran. Du hast sie aus deiner Unbewußtheit in dein Bewusstsein gebracht und kannst nun damit arbeiten bzw. sie umwandeln und auflösen.
Vor kurzem habe ich eine wunderbare Veranstaltung für bewusste Frauen besucht, in der wir unter anderem unsere blockierenden Glaubenssätze aufschreiben sollten. Danach haben wir genau das Gegenteil dahinter geschrieben, wie zB.
-ich darf meine Meinung haben
-ich bin wertvoll
-das Leben ist leicht
-ich werde geliebt
-ich darf Fehler machen
-ich darf zuerst nach mir schauen
Wie wundervoll wäre es, wenn durch das einfache umkehren der Sätze endlich Frieden in und mit uns und allen unseren Anteilen entstehen würde?! Zu wissen, was wir nicht mehr haben/ tun/ denken wollen, bringt uns in die Lage herauszufinden, WAS wir stattdessen glauben wollen. Für das Umwandeln und Auflösen der entsprechenden bisherigen Überzeugungen braucht es allerdings noch etwas mehr Aktivität. Das Aufschreiben oder Aussprechen allein findet auf der mentalen Ebene statt. Selbst wenn wir verstehen um was es wirklich geht, hat noch keine Verknüpfung mit unseren Grfühlen/ Emotionen stattgefunden, die damit einher gehen.
Deshalb möchte ich dir eine einfache aber sehr wirksame Methode anbieten, mit der du deine Glaubenssätze auf der Ebene von Körper, Geist und Seele transformieren kannst.
Dabei akzeptierst du (wie bereits erwähnt), was im Moment IST, und wählst darauf folgend, was du stattdessen möchtest.
Beispielsätze:
-obwohl ich glaube, dass ich nicht gut genug bin,
LIEBE UND AKZEPTIERE ICH MICH SO WIE ICH BIN
-obwohl ich glaube, dass ich mich immer anstrengen muss,
LIEBE UND AKZEPTIERE ICH MICH SO WIE ICH BIN
-obwohl ich glaube, dass es mir nicht besser gehen darf als meinen Eltern, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin
UND WÄHLE AB SOFORT, EIN GLÜCKLICHES LEBEN ZU FÜHREN
-auch wenn ich glaube, dass ich mich meinem Partner unterordnen muss, liebe und akzeptiere ich mich so wie ich bin
UND WÄHLE AB SOFORT, ALS ERWACHSENE FRAU/ MANN, SELBSTBESTIMMT MEINE EIGENEN ENTSCHEIDUNGEN ZU TREFFEN usw.
Wie fühlt es sich für dich an, wenn du aussprichst und glaubst, dass du dich hier und jetzt genau so liebst und akzepzierst, wie du bist? Womöglich macht deine Seele gerade Freudensprünge ;-)
Um auf der körperlichen Ebene einzuwirken, bereibe beim Aussprechen des Satzes mit deiner rechten Hand deinen Schmerzpunkt über der linken Brust im Uhrzeigersinn (im Kreis).
Führe diese Übung mit einem Satz 3x hintereinander durch. Wenn du merkst, dass es sich um einen sehr tiefsitzenden Glaubenssatz handelt, wiederhole sie mehrmals.
Sollte Dich die Beschreibung des Bereibens etwas irritieren oder Dir wie ein "Abrakadabra-3x-Bereiben" vorkommen, lies Dir gerne unter dem Menüpunkt MET nochmal durch, was es mit den Meridianen auf sich hat oder ignoriere einfach Deinen inneren Widerstand. Unser Ego möchte nur ungern neues oder gar ungewöhnliches ausprobieren ;-)
Den Schmerzpunkt findest Du recht einfach, wenn Du unterhalb Deines linken Schlüsselbeines mit den Fingern tastest (drückst), und es an dem Punkt einfach weh tut.
Was Du mit dem Bereiben auslöst, ist ähnlich wie bei der Akkupressur.
Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren, schöne AHA- Erlebnisse und wahrhaftige Erleichterung, wenn du spürst, was und wie es sich verändert!
Alles Liebe,
Deine Diana
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